Hannoversche Volksbank: Starkes Wachstum im Jahr 2021

Hannover, 16. Februar 2022

  • Bilanzsumme erreicht 7,7 Mrd. Euro
  • Kredite legen um 12% zu
  • Einlagen der Kundinnen und Kunden wachsen um 243 Mio. Euro
  • starkes Kunden-Wertpapiergeschäft
  • Eigenkapital gestärkte

„Immobilienkredite an den privaten und gewerblichen Mittelstand waren unser Wachstumstreiber“, stellt Jürgen Wache, Sprecher des Vorstandes der Hannoverschen Volksbank fest, „und das Kunden-Wertpapiergeschäft boomt.“

Die Bilanzsumme der Hannoverschen Volksbank wuchs zum Stichtag 31.12.2021 um 9,5% auf 7,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 7,1 Mrd. Euro). Die Bank gehört zu den zehn größten Volks- und Raiffeisenbanken Deutschlands.

Auf der Passivseite der Bilanz wuchsen die Einlagen um 243 Mio. Euro (+4,5%) auf 5,6 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,4 Mrd. Euro). Analog zur hohen Sparquote in Deutschland legten insbesondere die privaten Kundinnen und Kunden im zweiten Corona-Jahr 2021 noch mehr auf die hohe Kante.

Im Wertpapier- und Fondsgeschäft spiegelt sich die aktive Betreuung der Kundschaft durch die Beraterinnen und Berater der Bank wider. Die Nettozuwächse (rund 212 Mio. Euro) in den Wertpapierdepots weisen eine ausgesprochen positive Entwicklung aus. Zusammen mit der erfreulichen Kursentwicklung zum Stichtag 31.12.2021 mit einem Plus von 342 Mio. Euro stiegen die Werte in den Depots um 554 Mio. Euro auf 3,0 Mrd. Euro. Die gesamten Geldanlagen, die die Kundschaft der Bank außerhalb der Bilanz im Wertpapier- und Fondsgeschäft sowie bei Partner-Unternehmen der Genossenschaftlichen FinanzGruppe getätigt haben, wiesen zum Ende des letzten Jahres 3,7 Mrd. Euro aus. Dazu Wache: „Unsere Beraterinnen und Berater haben vielen Kundinnen und Kunden Renditechancen gewahrt, die in bilanziellen Anlagen derzeit nicht zu erzielen sind.“

Die Summe der bilanziellen Einlagen und der vermittelten Gelder (Kundenwertvolumen) beträgt 9,3 Mrd. Euro (Vorjahr: 8,5 Mrd. Euro).

Der Bestand der herausgegebenen Kredite (Forderungen gegenüber Kunden) der Hannoverschen Volksbank wuchs im Jahr 2021 wiederum, diesmal um bemerkenswerte 12,1% bzw. 618 Mio. Euro. Der Kreditbestand erhöhte sich dadurch auf 5,7 Mrd. Euro (Vorjahr: 5,1 Mrd. Euro). „Wir haben im letzten Jahr über 4.600 Kredite mit einem Rekordvolumen von 1,6 Mrd. Euro zugesagt“, resümiert Wache, „die Schwerpunkte lagen mit rund 800 Mio. Euro in privaten Baufinanzierungen und bei den gewerblichen Finanzierungen in der Wohnungswirtschaft. Die Summe der herausgegebenen Kredite ist damit erstmals größer als die Kundeneinlagen.“

Der in der Gewinn-und-Verlust-Rechnung ausgewiesene Zinsüberschuss nahm gegenüber dem Vorjahr um 6,5% auf 137,9 Mio. Euro (Vorjahr: 129,5 Mio. Euro) zu. „Diese Stabilisierung ist insbesondere durch das Wachstum im Kreditgeschäft möglich“, betonte Wache. „Zudem weisen unsere Eigenanlagen eine gute Performance aus und unsere Tochterunternehmen und Beteiligungen machen uns Freude.  Wir verfolgen weiterhin unsere Wachstumsstrategie und stärken die Ertragsseite“. Im Zinsüberschuss enthalten sind außerdem rund vier Mio. Euro aus der im Herbst 2021 von der DZ BANK für die Jahre 2019 und 2020 nachgezahlten, auf Geheiß der EZB zuvor eingefrorenen Dividende. Wache erwartet ein leichtes Anziehen des Zinsniveaus: „Die Talsohle ist durchschritten, die Zinsen werden langsam wieder steigen.“

Der Provisionsüberschuss nahm, basierend auf dem starken Wertpapier- und Vermittlungsgeschäft, mit einem Plus von 4,3% auf 49,1 Mio. Euro (Vorjahr: 47,1 Mio. Euro) zu. „Dieses Wachstum ist umso positiver zu bewerten, berücksichtigt man die darin enthaltenen Zahlungsverkehrserträge. Diese sind durch das veränderte Verhalten der Kundschaft unter Corona-Bedingungen und aufgrund des BGH-Urteils zur Entgeltberechnung rückläufig“, erläutert Wache.

Der Personalaufwand stieg aufgrund von Tarifsteigerungen, der Abgeltung von Mehrarbeit und erhöhten Pensionsaufwendungen im letzten Jahr um 2,4 % auf 68,6 Mio. Euro (Vorjahr: 67,0 Mio. Euro). Der Sachaufwand (inkl. Afa) erhöhte sich auf 47,2 Mio. Euro (Vorjahr: 44,2 Mio. Euro).  Diese Steigerung basiert vorrangig auf erhöhten Beiträgen für die genossenschaftliche Einlagensicherung und die europäische Bankenabgabe sowie Investitionen in die digitale Transformation des Geschäftsmodells und den Umbau und die Modernisierung von Standorten.

Das Betriebsergebnis vor Bewertung hat sich unter herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Rahmen-bedingungen verbessert. Es fiel mit 63,3 Mio. Euro um 0,8 Mio. Euro höher aus als im Vorjahr. Dieses entspricht 0,84% der Durchschnitts-Bilanzsumme. Die Cost-Income-Ratio (Aufwand-Ertrag-Relation) hat sich leicht von 64,0 auf 64,9 erhöht. Betriebsergebnis und Cost-Income-Ratio liegen damit deutlich günstiger als der Durchschnitt vergleichbarer Banken.

Der Kreditbestand und die eigenen Wertpapieranlagen wurden mit der banküblichen Vorsicht bewertet. Die Wertberichtigungen aus dem Kreditgeschäft fallen weiterhin günstig aus. Das starke Kreditwachstum hat erwartungsgemäß eine erhöhte Dotierung der Pauschalwertberichtigungen erforderlich gemacht. Das Bewertungsergebnis des eigenen Wertpapierbestandes war zum 31.12.2021 durch ratierliche Über-pari-Abschreibungen geprägt.

Das Eigenkapital der Bank wird aus dem guten Ergebnis weiter gestärkt und wird allen aufsichtsrechtlichen Anforderungen mehr als gerecht. Die Bank bewertet dieses als gute Basis für ein weiteres, kräftiges Wachstum.  Aus dem Jahresüberschuss von 16,2 Mio. Euro (Vorjahr: 16,1 Mio. Euro) will die Bank wieder eine Dividende von 5,5% zahlen.

Die Tochtergesellschaften der Hannoverschen Volksbank haben ihre Marktchancen erfolgreich genutzt. Die Hannoversche Volksbank Immobilien GmbH (HVI) konnte mit über 300 vermittelten Objekten ein Kaufpreisvolumen von mehr als 100 Mio. Euro umsetzen und blickt damit auf das erfolgreichste Jahr seit ihrem Bestehen zurück. Der Wunsch nach den eigenen vier Wänden und der Trend nach der Anlage in Immobilien aufgrund der aktuellen Zinssituation setzen sich damit fort. Die Hannoversche Volksbank Projektentwicklung hat Mehrfamilienhäuser in Neustadt gebaut und mehrere Baulandflächen erschlossen, darunter ein Baugebiet mit 38 Grundstücken in Groß-Munzel bei Barsinghausen mit 4,5 ha.

Aktuell beschäftigt die Hannoversche Volksbank 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit 53 Auszubildenden zur Bankkauffrau und zum Bankkaufmann sowie Studenten zum Bachelor of Arts gibt die Bank vielen jungen Menschen eine berufliche Perspektive.

Die Hannoversche Volksbank belegt beim bundesweiten Qualitäts-Bankentest vom Deutschen Institut für Bankentest den 1. Platz in der Beratung von Privatkunden in Niedersachsen. In der Baufinanzierungsberatung siegte die Bank in Hannover und wurde für „Digitales Banking“ mit „sehr gut“ bewertet. Zudem gehört sie zu den besten Arbeitgebern in Deutschland.

Die Volksbank betreibt 42 Geschäftsstellen sowie 35 SB-Center. Fertiggestellt wurde im letzten Jahr das neue KompetenzCenter in Hannover-Linden. Aktuell investiert die Bank in den neuen zentralen Verwaltungsstandort an der Kurt-Schumacher-Straße 22-24 in Hannover und in den Ausbau ihrer Geschäftsstellen in Sarstedt, Hemmingen und der Nordstadt von Hannover. Die Standorte Stöcken, Vahrenwald und Wettbergen werden zu SB-Centern, die Geschäftsstelle in Alt-Garbsen mit dem KompetenzCenter Berenbostel zusammengelegt.

Über Förder- und Sponsoringmaßnahmen sowie Spenden unterstützt die Hannoversche Volksbank soziale, kulturelle und sportliche Projekte und Initiativen mit mehr als 1 Mio. Euro. „Auch wenn unter Corona-Bedingungen viele Projekte nicht umsetzbar waren, haben wir als verlässlicher Partner unsere Zusagen erfüllt oder für die Zukunft zugesichert“, betont Wache.

Für das Jahr 2022 kündigt die Hannoversche Volksbank einen weiteren Ausbau ihres digitalen Angebotes an. Neben der neuen, übersichtlicheren und komfortableren VR Banking App wird mit der ebenfalls neuen SecureGo App die Freigabe von Transaktionen noch schneller und sicherer.

Aktuell hatte die Bank jedoch mit Performance-Problemen ihres neuen Online-Bankings zu kämpfen. „Wir haben zur Sicherstellung der Verfügbarkeit das alte eBanking für unsere Kunden wieder aktiviert“, erläutert Wache, „wir sind jedoch von der Funktionalität und Übersichtlichkeit des neuen Online-Bankings überzeugt. Unser verbundeigener IT-Dienstleister arbeitet mit Hochdruck an der Stabilität des Systems und treibt die nächsten Entwicklungsschritte voran.“  

Die Bank erwartet ein herausforderndes Jahr 2022 mit hoher Inflation und anziehenden Zinsen. Ihre Wachstumsstrategie, insbesondere bei der Vergabe von Mittelstands- und Baufinanzierungskrediten sowie im Kunden-Wertpapiergeschäft führt die Volksbank fort. „Wir sind mit dem Rückenwind der Erfolge des letzten Jahres sehr zuversichtlich für 2022“, betont Wache.

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